469746-FS2021-0-Self-Care and Pastoral Care Between Vulnerability and Resilience





Root number 469746
Semester FS2021
Type of course Exercise
Allocation to subject Theology
Type of exam not defined
Title Self-Care and Pastoral Care Between Vulnerability and Resilience
Description Mit Vulnerabilität (Verletzlichkeit) ist sowohl die Gefährdung des somatischen, psychischen und sozialen Lebens gemeint als auch die Fähigkeit beziehungs- und liebesfähig zu sein. In der Alltagssprache wird Vulnerabilität häufig als Gegenstück von Resilienz betrachtet: Mit dem Begriff Resilienz wird die Widerstandsfähigkeit von Individuen und Kollektiven beschrieben: Er bezeichnet eine Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und diese als Ausgangspunkte für Veränderungen und neue Entwicklungen fruchtbar zu machen. Die neue interdisziplinäre Forschungslandschaft setzt zunächst Vulnerabilität und Resilienz als einander bedingende, dynamische Prozesse voraus: Neueste Ansätze in den Humanwissenschaften kreisen um diese Doppelstruktur der menschlichen Existenz. Welches Innovationspotential entsteht, wenn beide Diskurse explizit miteinander verbunden werden? Welche Perspektiven hat die Seelsorge, zu deren Kernthemen Wunden und Verwundungen gehören, in dieses innovative Forschungsfeld einzubringen? Seelsorger*innen begleiten anderen Menschen, aber sie haben auch die Aufgabe, gut für sich selbst zu sorgen. Die Basis für die Kernfragen der Übung bildet der Ansatz einer responsiven Ethik: Der Akzent wird auf Resilienz als eine notwendige, der Selbsterhaltung folgende Sorge um sich gesetzt, die als ästhetische Praxis durchaus über Formen des Einübens gestärkt werden könnte. So verstanden ist dies im Sinne des Ideals gemeinsamer gelingender Lebensführung, d.h. auch des Lebens der Anderen.

Literatur
Textauszüge u.a. aus:
BIELER, ANDREA, Verletzliches Leben. Horizonte einer Theologie der Seelsorge (Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie 90), V & R: Göttingen 2017.
BUTLER, JUDITH, Gefährdetes Leben: Politische Essays (Edition Suhrkamp 2393), Suhrkamp: Frankfurt a.M. 2009.
GAHLEITNER, SILKE B. et al. (Hg.), Wann sind wir gut genug?: Selbstreflexion, Selbsterfahrung und Selbstsorge in Psychotherapie, Beratung und Supervision, Beltz Juventa: Weinheim 2014.
RICHTER, CORNELIA (Hg.), Ohnmacht und Angst aushalten: Kritik der Resilienz in Theologie und Philosophie (Religion und Gesundheit 1), Kohlhammer: Stuttgart 2017.
RÖNNAU-BÖSE, MAIKE/FRÖHLICH-GILDHOFF, KLAUS (Hg.), Resilienz und Resilienzförderung über die Lebensspanne, Kohlhammer: Stuttgart 2015.
SPRINGHART, HEIKE, Der verwundbare Mensch. Sterben, Tod und Endlichkeit im Horizont einer realistischen Anthropologie (Dogmatik in der Moderne 15), Mohr Siebeck: Tübingen 2016.
STEINKAMP, HERMANN, Seelsorge als Anstiftung zur Selbstsorge (Theologie und Praxis 25), LIT: Münster 2005.
VOGT, MARKUS/SCHNEIDER, Martin, Theologische und ethische Dimensionen von Resilienz, Münchener Theologische Zeitschrift 67 (2016) 3.
WALDENFELS, BERNHARD, Bruchlinien der Erfahrung: Phänomenologie, Psychoanalyse, Phänomenotechnik, Stw 1590, Frankfurt a.M. 2002.
WALDENFELS, BERNHARD, Responsive Ethik zwischen Antwortung und Verantwortung, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 58 (2010), 71‒81.
ILIAS-Link (Learning resource for course) Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible). ILIAS
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Lecturers Dr. Nikolett MóriczInstitute of Practical Theology 
ECTS 3
Recognition as optional course possible Yes
Grading 1 to 6
 
Dates Thursday 10:15-12:00 Weekly
 
Rooms Seminarraum F 003, Hörraumgebäude Unitobler
 
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