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Root number
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487462 |
Semester
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FS2024 |
Type of course
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Seminar |
Allocation to subject
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Slavic Languages and Literatures |
Type of exam
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not defined |
Title |
UnVergessen: Migration, Mehrsprachigkeit und Geschichte im Pflegeheim |
Description |
Die Lebenserwartung in der Schweiz steigt kontinuierlich an, was in der Folge zu einem Zuwachs an älteren Menschen führt. Ein höheres Lebensalter wiederum geht mit einer gesteigerten Wahrscheinlichkeit einer Pflegebedürftigkeit einher. Fragen rund um den Umgang mit Alter und Pflegebedürftigkeit gehören damit zu den relevanten Themen unserer Gesellschaft. In der polyglotten und von Migration geprägten Schweiz sind zudem nicht wenige der Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen mehrsprachig. Dieses von der Slavistik und der Geschichtswissenschaft gemeinsam angebotene Seminar nimmt dies als Ausgangslage für eine inter- und transdisziplinäre Lehrveranstaltung. Sie beinhaltet sowohl theoretische wie auch anwendungsorientierte Elemente.
Studierende und Pflegebedürftige (wohnhaft in kooperierenden Einrichtungen in und um Bern) werden dabei als Paar einander zugeordnet, treffen sich über einen längeren Zeitraum regelmässig und tauschen sich über zentrale Themen rund um den mehrsprachigen Alltag, ihr Leben, Erinnerungen und Migrationserfahrungen aus. Die Zuordnung zu einem solchen Austauschpaar soll dabei über eine nichtdeutsche gemeinsam gesprochene Sprache erfolgen. Diese gemeinsame Sprache kann für die Studierenden eine ihrer Erstsprachen/Familiensprache, eine später gelernte Sprache oder auch eine Sprache sein, die sie aktuell erwerben. Vorausgesetzt wird, dass man über grundlegende kommunikative Kompetenzen verfügt, die ein Gespräch ermöglichen.
Die Zusammenkünfte zwischen den Studierenden und den Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen dienen zugleich dazu, narrative Interviews durchzuführen. Dafür wird zu Beginn der Veranstaltung ein gemeinsamer Leitfaden entworfen, der sowohl für die Slavistik wie auch für die Geschichtswissenschaft die interessierenden Bereiche abdeckt. Die Studierenden erhalten eine linguistische und geschichtswissenschaftliche Vorbereitung für das Durchführen von narrativen Interviews. Des Weiteren wird disziplinenspezifisch die Aufbereitung und Auswertung des gesammelten Materials erarbeitet.
Von Seiten der Linguistik wird in den Interviews insbesondere danach gefragt, wie die kommunikative Situation von mehrsprachigen Pflegebedürftigen in Pflegeheimen beschrieben werden kann. Von besonderem Interesse ist dabei, wie sie von den Pflegebedürftigen wahrgenommen wird, welche Kommunikationsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen (und welche auch nicht) und wie vorhandene sprachliche Ressourcen gefördert und genutzt werden können.
Für die Geschichtswissenschaft sind die besuchten Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen insbesondere auch als Zeitzeug:innen interessant. Da es sich in vergangenen Lehrveranstaltungen als eine Schwierigkeit erwiesen hat, für Oral History-Interviews Personen in einem hohen Alter zu gewinnen, stellt dies auch aus der Perspektive der Migrationsgeschichte eine sehr vielversprechende Konstellation dar. Im Zentrum der Interviews steht dabei insbesondere die Erzählung der eigenen Lebensgeschichte. |
ILIAS-Link (Learning resource for course)
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Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible).
ILIAS
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Link to another web site
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Lecturers |
Prof. Dr.
Katrin Bente Karl, Institute of Slavic Languages and Literatures ✉
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PD Dr.
Francesca Kathrin Falk, Institute of History, Migration History ✉
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Aldona Maria Rzitki, Institute of Slavic Languages and Literatures ✉
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Maria Chevrekouko, Institute of Slavic Languages and Literatures ✉
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ECTS
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9 |
Recognition as optional course possible
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Yes |
Grading
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passed/failed |
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Dates |
Monday 10:15-12:00 Weekly
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Rooms |
Seminarraum F -112, Hörraumgebäude Unitobler
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Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts. |