Description |
Tiziano Cruz, Isaac Espinoza, Sharon Mercado Nogales, Ivy Monteiro, Yolanda Morales, Maque Pereyra, Neyen Pailamilla, Ana Pi, Amanda Piña, Daniela Ruocco, Maria Fernanda Ordoñez Pinzón, Baby Volcano sind nur einige Latinx-Künstler:innen, deren Arbeiten in den letzten Jahren vermehrt von zentraleuropäischen Theaterhäusern und Festivals gezeigt werden. Die Arbeiten dieser Choreograf:innen, Tänzer:innen und/oder Performancekünstler:innen, die aus Lateinamerika nach Europa migriert sind oder lateinamerikanischen Migrationshintergrund haben, sind in ihren Ästhetiken und Formaten sehr unterschiedlich. Sie verbinden sich aber durch ihre intersektionale Auseinandersetzung mit queer-feministischen und dekolonialen Praktiken, indigenen Ontologien und/oder Klassismus-/Rassismuskritik. Dabei stellen sich eine Reihe von Fragen, die die Relation von künstlerischem Tanz/Choreografie zu gesellschaftlich virulenten Diskursen, institutionellen Produktionsbedingungen, Migrationsbewegungen und Gesellschaftskritik in den Fokus rücken.
Wie lassen sich implizite und explizite (de-)koloniale Ordnungen über bestimmte ästhetische Positionen beschreiben und analysieren? Auf welche Weise kommen lateinamerikanische dekoloniale Theorien in künstlerischen Arbeiten zum Tragen? Mit welchen strukturellen Ausschlüssen werden diese Arbeiten konfrontiert bzw. wie werden diese thematisiert? Wie werden kulturelle Mobilität und Migrationsbewegungen in diesen Arbeiten reflektiert?
Im Seminar erarbeiten wir uns Grundlagen zur Theoretisierung von lateinamerikanischen dekolonialen künstlerischen Praktiken. Neben der Recherche und Diskussion von Fachliteratur werden künstlerische Arbeiten visioniert sowie Künstler:innengespräche geführt.
Zeitfenster, die ausserhalb der Seminarzeit eingeplant sind, werden bei Semesterbeginn bekannt gegeben. |