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Root number
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493331 |
Semester
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FS2025 |
Type of course
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Excursion |
Allocation to subject
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Musicology |
Type of exam
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Presentation |
Title |
Bach, Händel, Telemann: Pilgrimage to the cities of work, memory and research |
Description |
Verfolgt man die Karrieren Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder Georg Philipp Telemann, jene leuchtenden Erscheinungen der deutschen Musikgeschichte im 18. Jh., fällt auf, dass ihr Werdegang eine östliche Schlagseite aufweist: wichtige Lebensorte wie Eisenach, Weimar, Dresden, Leipzig, Magdeburg liegen im Osten der deutschen Landkarte. Diese Tatsache war für die Arbeit und Rezeption ihrer Werke nicht folgenlos, denn die Geburts- und Wirkungsorte setzten ihr Verantwortungsgefühl für die Pflege ihrer Ehrenbürger in die Tat um, indem sie entsprechende Infrastrukturen und Formate ins Leben riefen und bis zum heutigen Tag fördern: Musikfestivals, Archive, Forschungsstellen, Denkmäler, Museen und Gedenkstätten.
In der Exkursion folgen wir den biographischen, aber auch historiographischen Spuren dieses musikalischen Dreigestirns. Wir besuchen Wirkungsorte wie die Thomaskirche und Thomasschule in Leipzig und wissenschaftliche Einrichtungen wie das neben der Kirche gelegene Bach-Archiv. Telemann studierte ebenfalls in Leipzig, auch wenn er in Magdeburg geboren wurde, wo auch die historisch-kritische Auswahlausgabe entsteht. Schon die Bahnhofstafeln bezeichnen Halle als «Händel-Stadt».
Und auch die deutsche Hauptstadt, spielt eine wichtige Rolle bei der Pflege dieser Komponisten, haben ja grosse Teile der Musikquellen aus dem 18. Jh. über verschlungene Wege die Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz in Berlin Unter den Linden erreicht.
Die geostrategische Lage dieser Städte war aus einem anderen Grund folgenreich: Nach dem 2. Weltkrieg befanden sie sich mit der Ausnahme von West-Berlin in der russischen Besatzungszone und wurden 1949 zu einem Teil der Deutschen Demokratischen Republik, einem Satelittenstaat der Sowjetunion. Die Pflege des musikalischen Erbes des 18. Jh. geriet dadurch zu einer deutsch-deutschen Affaire, mit ihren Hochs und Tiefs. Erforschung und Herausgabe von Bach, Händel und Telemann waren zugleich eine Kampfarena und ein Bindeglied für Musiker und Musikwissenschafter aus Ost und West, die über die Liebe zur Musik die ideologischen Querelen beiseiteschoben. Die Geschichte der wissenschaftlichen Gesamtausgaben ist eine Zeitmaschine, die uns diese konfliktreiche doch sehr fruchtbare kulturelle Zusammenarbeit vor Augen führt.
Die Exkursion soll in der Woche vom 9.-15. Juni stattfinden, dadurch können wir drei Grossereignisse besuchen: die Händelkonferenz und die Händelfestspiele in Halle, sowie das Bachfest in Leipzig.
Einführungsveranstaltungen finden am 4. März um 10 Uhr und/oder um 14. Uhr online statt. Studierenden können je nach Verfügbarkeit entweder um 10 Uhr oder um 14 Uhr an der Einführungsveranstaltung teilnehmen. |
ILIAS-Link (Learning resource for course)
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Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible).
ILIAS
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Link to another web site
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Lecturers |
Prof. Dr.
Cristina Urchueguía, Institute of Musicology ✉
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Dr.
Margret Scharrer, Institute of Musicology ✉
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ECTS
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6 |
Recognition as optional course possible
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Yes |
Grading
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1 to 6 |
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Dates |
Tuesday 4/3/2025 10:15-12:00
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Tuesday 4/3/2025 14:15-16:00
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Monday 9/6/2025 08:00-20:00
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Tuesday 10/6/2025 08:00-20:00
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Wednesday 11/6/2025 08:00-20:00
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Thursday 12/6/2025 08:00-20:00
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Friday 13/6/2025 08:00-20:00
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Saturday 14/6/2025 08:00-20:00
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Sunday 15/6/2025 08:00-20:00
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Rooms
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Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts. |