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Root number
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493599 |
Semester
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FS2025 |
Type of course
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Exercise |
Allocation to subject
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History |
Type of exam
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not defined |
Title |
The Fourth Estate. Political language and culture in the opinion press during the turbulent early years of the Swiss Confederation, 1848-1900 |
Description |
Die Rede von der «vierten Gewalt» suggeriert, Medien fungierten als Kontrollinstanz und Korrektiv zu den staatlichen Institutionen und sorgten in dieser Funktion dafür, dass in Demokratien die politischen Spielregeln eingehalten würden. Aber stimmt das tatsächlich? Der junge Bundesstaat, der von seiner Gründung im Jahr 1848 bis zur Jahrhundertwende eine konfliktreiche Entwicklung durchlief, bietet zur Beantwortung dieser Frage ein ideales Untersuchungsfeld.
Fulminantes Bevölkerungswachstum und die Industrialisierung führten zu mehr Binnen-, Aus- und Einwanderung von Arbeitsuchenden. Intensivierte Migration liess die Städte wachsen, wo immer mehr Menschen in neuen Unterschichtsquartieren unter prekären Verhältnissen lebten. Die Spannungen zwischen den konfessionellen Blöcken, die ab 1770 im sog. «Kulturkampf» eskalierten, bildeten ein weiteres Problemfeld. In der Gemengelage von Pauperismus, aufkeimendem Nationalismus, Konfessionskonflikten, einer erstarkenden Arbeiterbewegung und einer ungeheuren Dynamik, die von Zukunftstechnologien wie der Eisenbahn und der Telegrafie ausging, reklamierten neue gesellschaftliche Kräfte politische Teilhabe, was heftige Auseinandersetzungen um Verfassungsrevisionen befeuerte. Um sich im öffentlichen Diskurs Gehör zu verschaffen und Gleichgesinnte zu mobilisieren, gründeten sich die ersten Parteien und Verbände. Die Einführung des Referendums (1874) und des Initiativrechts (1891) brachte zusätzlichen Sprengstoff in die politischen Auseinandersetzungen, die von der Meinungspresse befeuert wurden.
Die Übung untersucht anhand von online zugänglichen Zeitungen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wie die vierte Gewalt die politische Sprache und Kultur prägte und so im Ringen um Macht und Einfluss eine entscheidende Rolle spielte. Zu Beginn des Semesters eigenen sich die Studierenden über die Lektüre und Diskussion von Grundlagentexten ein begriffliches und methodisches Instrumentarium an. Auf dieser Basis werden Fragestellungen entwickelt, die anschliessend in Form von Fallstudien mittels historischer Quellen operationalisiert werden. Die Veranstaltung ist als Workshop konzipiert. Erwartet wird aktive Mitarbeit. Zum Schluss des Semesters stellen die Studierenden die Ergebnisse ihrer Arbeit in Form von Einzel- oder Gruppenpräsentationen vor und bilanzieren in einem schriftlichen Essay von zwei Seiten ihre Erkenntnisse. |
ILIAS-Link (Learning resource for course)
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Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible).
ILIAS
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Link to another web site
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Lecturers |
Dr.
Daniel Andreas Schläppi Hasler, Institute of History, Early Modern and Modern History ✉
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ECTS
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5 |
Recognition as optional course possible
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Yes |
Grading
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1 to 6 |
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Dates |
Thursday 10:15-12:00 Weekly
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Rooms
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Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts. |