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Root number
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445279 |
Semester
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HS2018 |
Type of course
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Exercise |
Allocation to subject
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History |
Type of exam
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not defined |
Title |
«Foreign money», the mantra of Swiss history? |
Description |
Fragt man sich, wie aus dem Kleinstaat Schweiz, diesem alpinen Landstrich mit wenig agrarischer Nutzfläche, trotz fehlenden Rohstoffen und Kolonien ein Player werden konnte, der auf den internationalen Finanzmärkten und in der globalisierten Wirtschaft eine relevante Rolle spielt, findet man eine mögliche Erklärung im «fremden Geld».
Schon der «Ewige Frieden» von 1516 sicherte den eidgenössischen Orten regelmässige Zahlungen von «Friedensgeldern» zu. Als Gegenleistung für vertraglich festgelegte Lieferungen von Söldnerbataillonen zahlte Frankreich über Jahrhunderte Unsummen dieser sog. «Pensionen» an die Eidgenossen. Das fremde Geld machte einen namhaften Teil der Staatseinnahmen aus, floss aber auch direkt an Privatpersonen und -haushalte. Es prägte die institutionellen Strukturen ebenso wie die politischen und kulturellen Verhältnisse.
Man kann darin gleichsam eine Matrix der Schweizer Geschichte erkennen. Die Berner Obrigkeit verspekulierte in der Südsee-Krise von 1720 beinahe ihr Tafelsilber, ging dann aber mit viel Glück als grosser Gewinner aus diesem Börsencrash hervor. Andere eidgenössische Orte finanzierten mit Staatsanleihen die europäischen Grossmächte und schufen damit die Basis für den späteren Finanzplatz. Die Gemeinden finanzierten sich aus Gebühren und Steuern, die ortsfremde, bloss geduldete Einwohner für ihr Aufenthaltsrecht entrichten mussten.
Im 20. Jahrhundert rückt das fremde Geld in Form von Raubgold, nachrichtenlosen Vermögen aus und «Clearingkrediten» an Hitlerdeutschland auf die Agenda. Weitere Themen sind Potentaten- und Oligarchengelder, die undurchsichtigen Handelsbeziehungen mit dem südafrikanischen Apartheid-Regime, das Bankgeheimnis als Freipass für globale Steuerflucht sowie die Steuerprivilegien für internationale Sportverbände wie IOC, UEFA und FIFA.
Zu einigen Themenfeldern liegen aktuelle Forschungen vor, einige Gebiete werden im Rahmen des Kurses neu erschlossen. Die Übung kann wahlweise im Epochenschwerpunkt vor oder nach 1800 besucht werden.
Beginn 11.10.2018. Die zu Beginn des Semesters ausgefallenen Sitzungen werden in Absprache mit den Studierenden kompensiert. |
ILIAS-Link (Learning resource for course)
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Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible).
ILIAS
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Link to another web site
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Lecturers |
Dr.
Daniel Andreas Schläppi Hasler, Institute of History, Old Swiss History ✉
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ECTS
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5 |
Recognition as optional course possible
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Yes |
Grading
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1 to 6 |
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Dates |
Thursday 14:15-16:00 Weekly
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Rooms |
Seminarraum F 011, Hörraumgebäude Unitobler
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Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts. |