506441-HS2025-0-Ergänzungskurs (Vorlesung) SW: Linguistic rituals - ritual-theoretical and cultural-linguistic perspectives (benotet)





Root number 506441
Semester HS2025
Type of course Lecture
Allocation to subject German Language and Literature
Type of exam Written exam
Title Ergänzungskurs (Vorlesung) SW: Linguistic rituals - ritual-theoretical and cultural-linguistic perspectives (benotet)
Description Die Vorlesung befasst sich mit sprachlichen Ritualen und untersucht, wie Sprache in ritualisierten Kontexten verwendet wird, um soziale Beziehungen, kulturelle Normen und kollektive Identitäten zu konstituieren und zu stabilisieren. Ausgehend von verschiedenen Typen von sprachlichen Ritualen und Bezug nehmend auf verschieden Konzeptionen der Ritualisierung wird danach gefragt, wie sprachliche Rituale in unterschiedlichen gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten – von Alltagsinteraktionen über institutionelle Settings bis hin zu religiösen oder politischen Zeremonien – funktionieren. Vor dem Hintergrund dieses gesellschafts- und kulturanalytischen Blicks auf Rituale und Ritualisierungen richtet sich die Vorlesung an Studierende, die sich für die Schnittstelle(n) von Sprache, Kultur und Gesellschaft interessieren. Um die Vielfalt und Dynamik ritueller Sprachpraktiken zu erfassen werden in der Vorlesung Beispiele aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten und Epochen zum Gegenstand gemacht. Dabei wird der kulturlinguistische Blick eine prominente Rolle spielen: Rituale sind präformierte Verfahrensweisen, die gesellschaftlich zur Verfügung stehen, um bestimmte rekurrente Zwecke kommunikativ zu realisieren. Sprachliche Rituale und Ritualisierungen sind daher für eine kulturanalytisch orientierte Linguistik in theoretischer wie in empirischer Hinsicht von besonderem Interesse, weil sie das Potenzial haben, Wirklichkeit hervorzubringen oder zu affirmieren, neue Erfahrungs- und Erlebnisstrukturen zu erschließen oder soziale Erfahrungshorizonte zu eröffnen. Aus kulturlinguistischer Perspektive sind Rituale einerseits als sprachliche Gestalt und andererseits auch als soziale Routinen von Interesse. Sie werden in der Vorlesung sowohl synchron als auch diachron zum Gegenstand gemacht. Beispiele wie die ‚Visite‘ als Gesellschaftsritual einer bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts oder ‚Sit-ins‘ und ‚Teach-ins‘ als Formen des ritualisierten Protests der 68-er Bewegung sollen ebenso thematisiert werden wie ritualisierte Beschimpfungen (z.B. Rap Battles, Roasting) oder Medienrituale (z.B. Pauseninterviews mit Fussballer*innen darstellen). Im Fokus stehen dabei Fragen wie: Welche sprachlichen Mittel kennzeichnen Rituale? Wie tragen Rituale zur Herstellung von Gemeinschaft und Autorität bei? Und wie verändern sich sprachliche Rituale im Zuge gesellschaftlicher und medialer Transformationsprozesse?

Die Vorlesung startet in der zweiten Semesterwoche, am 26.09.2025.

Literatur
Catherine Bell, Ritual theory, ritual practice. Oxford, New York: Oxford University Press, 2009.
Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

Für die unbenotete Leistungskontrolle (pass/fail) melden Sie sich bitte unter der separaten Stammnummer (506641) an. Dies ist ab dem 13.10.2025 möglich.
ILIAS-Link (Learning resource for course) Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible). ILIAS
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Lecturers
ECTS 3
Recognition as optional course possible Yes
Grading 1 to 6
 
Dates Friday 12:15-14:00 Weekly
Friday 16/1/2026 10:15-12:00
 
Rooms Hörraum F 021, Hörraumgebäude Unitobler
 
Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts.