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Root number
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513025 |
Semester
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HS2025 |
Type of course
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Lecture |
Allocation to subject
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German Language and Literature |
Type of exam
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Written exam |
Title |
Ergänzungskurs (Vorlesung) LW II: ‚Unsalvageable subjectivities‘ and ‚coreless humans‘: a chronological survey of Arthur Schnitzler’s prose works |
Description |
„Er [Arthur Schnitzler] steht zwischen jenen, die der Zeit einen Spiegel, und jenen, die ihr einen Paravant vorhalten; irgendwie gehört er in ihr Boudoir“ – so ätzte der Satiriker Karl Kraus 1912 gegen den damals wohl bekanntesten deutschsprachigen Dramatiker. Trotz seinem Status als einer der bedeutendsten Autoren der sogenannten Wiener Moderne haftete Arthur Schnitzler (1862–1931) zu Lebzeiten und bis heute zu Unrecht der Ruch eines leichten Unterhaltungsschriftstellers an. Vor allem in der frühen Phase seines Schaffens war Schnitzler primär ein sehr berühmter Theaterautor; etwa ab 1905 begann er sich vermehrt der erzählenden Prosa zuzuwenden. 1911, auf dem Höhepunkt seines Ruhms, schreibt er in seinem Tagebuch: „Als Erzähler behaupte ich mich besser wie als Dramatiker“. Felix Tweraser deutet diesen „turn to narrative“ als ästhetisch begründete Entscheidung Schnitzlers: Als Nuancierung seines Strebens, die psychischen Zustände seiner Figuren und ihre gesellschaftliche Lebenswelt mit grösster Präzision zu beschreiben – hierfür habe sich die Prosa letztlich besser geeignet als die dramatische Form. Diese Vorlesung ist deshalb Arthur Schnitzlers (Kurz-)prosa gewidmet. In den chronologisch angeordneten Sitzungen sollen einige seiner wichtigsten Erzählungen von den 1890er- bis zu den späten 1920er-Jahren aus wissens- und ideengeschichtlicher Perspektive gelesen und analysiert werden, unter Einbezug des jeweiligen Forschungsstands. Dabei soll es nicht nur um kanonisierte Werke wie "Leutnant Gustl" (1900), "Fräulein Else" (1924) oder die "Traumnovelle" (1926) gehen, sondern auch um vermeintlich abseitige Erzählungen wie "Frau Beate und ihr Sohn" (1913), "Casanovas Heimfahrt" (1918) oder "Flucht in die Finsternis" (1912-17/1931).
Literatur
Konstanze Fliedl: Arthur Schnitzler. Stuttgart: Reclam 2005.
Christoph Jürgensen, Wolfgang Lukas und Michael Scheffel (Hrsg.): Schnitzler Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: Metzler 2014.
Achim Aurnhammer: ‚Ein andrer Abschied‘ oder Die Toten schweigen (1897). Eine Transposition von Emma Bovarys Kutschfahrt in die Wiener Moderne. In: Ders.: Arthur Schnitzlers intertextuelles Erzählen. Berlin/Boston: De Gruyter 2013, S. 25–52.
Ursula Renner: Dokumentation eines Skandals. Arthur Schnitzlers Lieutenant Gustl. In: Hofmannsthal-Jahrbuch 18 (2008), S. 33–216.
Ursula Renner: Lassen sich Gedanken sagen? Mimesis der inneren Rede in Arthur Schnitzlers Lieutenant Gustl. In: Die Grenzen des Sagbaren in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Sabine Schneider. Würzburg: Königshausen & Neumann 2010, S. 31–52.
Katherine Arens: Schnitzler and the Discourse of Gender in Fin-de-siècle Vienna. In: A Companion to the Works of Arthur Schnitzler. Hg. von Dagmar C. Lorenz. Rochester, NY: Camden House 2003, S. 243–264.
Barbara Neymeyr: Libido und Konvention. Zur Problematik weiblicher Identität in Arthur Schnitzlers Erzählung Frau Berta Garlan. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 41 (1997), S. 329–368.
Wolfgang Lukas: Das Selbst und das Fremde. Epochale Lebenskrisen und ihre Lösung im Werk Arthur Schnitzlers. München: Fink 1996.
Michael Titzmann: Normenkrise und Psychologie in der frühen Moderne. Zur Interpretation von Arthur Schnitzlers Frau Beate und ihr Sohn. In: Realismus und frühe Moderne. Beispielinterpretationen und Systematisierungsversuche. Hg. von Lutz Hagestedt. München: Belleville 2009, S. 377–397.
Weitere Literatur siehe KVV |
ILIAS-Link (Learning resource for course)
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Registrations are transmitted from CTS to ILIAS (no admission in ILIAS possible).
ILIAS
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Link to another web site
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Lecturers
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ECTS
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3 |
Recognition as optional course possible
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Yes |
Grading
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1 to 6 |
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Dates |
Wednesday 14:15-16:00 Weekly
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Wednesday 14/1/2026 00:00-23:55
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Rooms |
Hörraum F 022, Hörraumgebäude Unitobler
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Students please consult the detailed view for complete information on dates, rooms and planned podcasts. |